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Dominik Ritter wird 13ter beim Celtman

Jul
8
2013
Dominik Ritter wird 13ter beim Celtman

Nach dem 32ten Platz im letzten Jahr hat sich Dominik für die diesjährige Ausgabe des Celtman viel vorgenommen und wurde für seine Anstrengungen belohnt. Unter sehr widrigen Bedingungen kämpfte er sich dieses Jahr auf den 13ten Rang vor.

Wie der Tag aus seiner Sicht verlaufen ist, das erfahrt Ihr hier in seinem Bericht:

Celtman Scottish Extreme Triathlon macht seinem Namen alle Ehre

„Nach meiner Premiere 2012 beim Celtman war eines sofort klar: Ich will nochmal… Daher war meine Saisonplanung mit Matthias auf diese Langdistanz als Saisonhöhepunkt ausgelegt. Meine Zielsetzung war von vornherein hoch und anspruchsvoll. Top 10 sollte es sein. Trotz widriger Vorbereitungsbedingungen (viel Arbeit, wenig Zeit, schlechtes Wetter) hatte ich dieses Ziel bis zum Wettkampftag nie aus den Augen verloren. Die Wettkampfbesprechung und das anwesende Starterfeld (lauter Freaks mit Bestzeiten deutlich unter 10 Stunden auf der Langdistanz) ließen meine Euphorie und Erwartungshaltung für den Rennausgang stark schrumpfen. Doch es sollte anders kommen als für die Meisten gedacht, denn keiner hatte die extremen Wetterbedingungen des Renntages auf dem Schirm und es war klar, dieser Wettkampf wird im Kopf entschieden… Also genau mein Ding!

Raceday: Schwimmstart um 5 Uhr, 12 Grad Wassertemperatur, Gegenwind und Wellen auf der gesamten Schwimmstrecke. Ein Traum. Für viele Athleten schon die erste Überforderung. Auch ich hatte zu kämpfen und kam als ca. 40ter aus dem Wasser. Schnell umziehen, trockene Klamotten und ab aufs Rad. Die ersten Kilometer liefen überragend. Nach 30 km hatte ich mich schon auf Platz 25 vorgearbeitet ohne großartig zu überzocken, denn im Gegensatz zu vielen anderen Athleten wusste ich, was aufgrund des starken Windes aus westlicher Richtung am km 115 auf uns zukommen würde. Der 6km Anstieg bei km125 war der erste mentale Brecher. Mit einer Grundgeschwindigkeit von 7km/h gegen den Anstieg und den Wind. Egal, weiter geht´s… Ab km 160 noch einmal 45km nur gegen den Wind. Hier war dann für viele Athleten der Ofen aus. Für mich noch nicht, zumindest nicht mental. Mit schweren Beinen aber klarem Kopf als 17ter nach 205km Rad in die Wechselzone und rein in den Coulin Pass. Landschaftlich überragend nur leider sehr stürmisch und regnerisch. Mit prima Laufpace ging es in Richtung T2A, der Bereich (nach 18km Laufstrecke) wo darüber entschieden wird, wer den Mountain Beinn Eigh erklimmen darf. Fit und voll motiviert komme ich hin und erlebe hier mein persönliches Waterloo. Der Berg wurde aufgrund der Wetterbedingungen 13 Minuten vor meiner Ankunft gesperrt. Somit mussten alle weiteren Athleten den ebenfalls extrem anspruchsvollen Low Course am Fuße des Berges laufen. Trotzdem hat mich diese Entscheidung kurzfristig komplett aus dem Rhythmus geworfen. Außerdem war es für mich nicht nachvollziehbar, warum die Rennleitung 12 Athleten vorher in den Berg gelassen hat, denn die Bedingungen waren seit Mittag stabil schlecht und schon vorher bei Windgeschwindigkeiten von 80-90km/h für einen Lauf auf einem Bergkrater mit Abbruchkante lebensgefährlich. Eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse war nun nicht mehr möglich. Meine Enttäuschung konnte ich nach einer halben Tüte Gummibärchen in den unbändigen Willen den Low Course zu gewinnen umwandeln. Mit Wut im Bauch machte ich mich mit meinem Supportläufer Stefan Gilch, der mich wieder überragend unterstützt hat, über Stock, Stein, Bäche und Sumpflöcher und mit vollem Risiko auf, in den 12 km langen Trail. Die Strategie sollte sich auszahlen. Noch 4 weitere Läufer konnten von mir überholt werden und mit 2 Minuten Rückstand auf den 1. Platzierten konnte ich überglücklich ins Ziel einlaufen. Besonders stolz bin ich als „schlechter“ Läufer darauf, die 2.schnellste Laufzeit abliefern zu können und den zu 80% aus unwegsamen Gelände und Trails bestehenden Marathon mit 1300hm in einer Zeit von 4:13h absolviert zu haben. Leider wurden alle Athleten denen der Zugang zum Berg gewährt wurde, in der Gesamtplatzierung vor mir gewertet, so dass ich mich am Ende über einen 12ten Gesamtplatz freuen darf. Einziger Wehmutstropfen: mit der Form und meiner Erfahrung aus dem letzten Jahr wäre Platz 8 in diesem Jahr definitiv drin gewesen. Aber der Mensch braucht ja Ziele und wer weiß, ob es mich nicht auch 2014 zu MEINEM Rennen nach Schottland zieht :)…“

Dominik Ritter

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