In diesem Jahr startete Gabi fürh in die Saison. Der Challenge in Wanaka war Ihr Ziel. Am anderen Ende der Welt holte sie dabei den zweiten Platz in Ihrer AK. Wie es Ihr dabei erging könnt ihr in ihrem Bericht lesen.
Meine Saison 2014 sollte ganz früh beginnen, schon Mitte Januar stand der erste Wettkampf auf dem Programm. Sehr viel Zeit für die Vorbereitung stand nicht zur Verfügung, denn mit dem München-Marathon Mitte Oktober und anschließender vier wöchiger Trainingspause, blieben nur gut zwei Monate übrig. Aber Susa’s Worte „ Das kriegen wir schon hin“, stimmten mich zuversichtlich, lag sie doch bisher immer richtig!
So kamen wir dann vier Tage vor dem Rennen in Neuseeland an, holten unser Wohnmobil ab und dann ging es Richtung Wanaka. Es war etwas frischer als erwartet, vor dem Wind hatte mich Susa schon gewarnt. Und der blies heftig!
In Neuseeland geht alles recht locker zu, die Leute sind „cool drauf“. Freitagmorgen holte ich dann meine Startunterlagen ab, lernte bei der Wettkampfbesprechung schon Athleten kennen, darunter auch einige Deutsche, die dort leben. Für den Wettkampftag wurde uns gutes Wetter und ein ruhiger, wenn auch kalter See vorher gesagt. Dies bedeutete auch nicht zu viel Wind. Gott sei Dank! Denn wenn der so geblasen hätte wie an diesem Tag, oh je!
Am Samstag lief dann alles recht ruhig ab. Es sind schon viele Starter –es wird zusätzlich eine Halbdistanz angeboten-, auch wenn es natürlich kein Vergleich zu Roth ist. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass die Teilnehmer angespannt oder besonders nervös waren. Wegen der Kälte – knapp 4 Grad Außentemperatur und Wasser 14,1 Grad – durfte mit Neoprensocken geschwommen werden, was auch viele taten. Ich nicht, denn die hatte ich nicht mitgenommen.
Um 6:30 fiel der Startschuss für die Profis und 10 Minuten später für alle anderen.
Die Füße waren schon kalt, als es dann per Strandstart auf die zwei Schwimmrunden ins Wasser ging. Zu Beginn natürlich ein Gewusel, das sich aber nach einigen hundert Metern auseinander zog. Trotzdem hatte ich – zumindest auf der ersten Runde – die Möglichkeit in Gruppen mit zu schwimmen. Und dann, beim Luftholen zur Orientierung dieser einmalige Blick auf die Schnee bedeckten Gipfel der Aspiring Mountains. Genial! Unangenehm wurde es erst, als wir von der letzte Boje zur Ziel-Boje schwimmen mussten. Durch die aufgehende Sonne wurden wir total geblendet und die Orientierung ging verloren. Ein Zick-Zack Schwimmen war die unweigerliche Folge. Beim Ausstieg aus dem Wasser hatte ich kein Gefühl mehr in Füßen und Händen, so kalt waren sie. Ich war heil froh, dass mir beim Anziehen etwas geholfen wurde, denn meine Finger waren ganz steif und unbeweglich.
Wegen der Kälte hatte ich für das Radfahren einiges angezogen, was ich auch bis zum Schluss anbehalten habe. Denn entgegen der Vorhersage wurde es nicht so warm und es kamen sogar ein paar Tropfen vom Himmel. Der Wind meinte es gut mit uns, er blies zwar, aber das konnte man gut ertragen. Die Radstrecke ist anspruchsvoll, der Asphalt rau, aber die Landschaft entschädigt für alles. Einfach traumhaft!
Als ich dann zum Laufteil kam, war die Temperatur sehr angenehm, weder zu warm noch zu kalt. Die Laufstrecke, die eher einem Trail entspricht, führt hauptsächlich am See und am Fluss entlang und ist zum Teil auch sandig. Das lässt keine Bestzeiten für den Marathon zu. Aber auch hier landschaftlich wunderschön. Der ganze Wettkampf ist etwas für das Auge.
Zuschauer sind vor allem in Wanaka selbst, wo Schwimm, Rad- und Laufstrecke mehrmals im Start- und Zielbereich zusammenlaufen. Auf der dünn besiedelten Radstrecke fühlt man sich teilweise einsam, was auch seinen Charm hat.
Das Anfeuern und Jubeln erreichen auf den letzten 500 m ihren Höhepunkt. Da spürt man die Sportkultur der Neuseeländer, da versteht man warum aus einer kleinen Nation von 4,5 Millionen Menschen so viele Sportler in der Weltklasse mitspielen.
Umso mehr freue ich mich über den zweiten Platz in meiner Altersklasse (50-59) in 12:10, auch wenn ich mir eine etwas schnellere Zeit erhofft hatte.
Gabi Celette