Der Sommer hat Triathlondeutschland im Hitzgriff und ganz besonders bekamen das am vergangenen Wochenende die Ironmänner in Frankfurt zu spüren recommended you read. Mit dabei auch Walter Reichmuth, der sein Ziel, die Quali für Hawaii zu holen, trotz Hitzeschlacht wie geplant umsetzen konnte.
Walti, ganz stark gemacht, Gratualtion zur Hawaii-Quali.
Wie es Walter am Sonntag erging erfahrt Ihr im Folgenden:
Ja, ihr habt richtig gelesen: am Sonntag 5.7.2015 lag Hawaii nicht im Pazifik, sondern gefühlt in Frankfurt am Main mit tropischen Temperaturen.
Das begann schon am Morgen vor dem Start mit Lufttemperaturen über 25 Grad und der Langener Waldsee war mit 27 Grad auch keine Abkühlung. So stürzte ich mich mit weiteren 450 Agegroup-Athleten um 06:50 Uhr ohne Neo mit der 1. Welle in den “Whirlpool”. Es war eine superschöne Morgenstimmung, von der ich leider auf der Suche nach der jeweils nächsten Boje nicht viel mitbekam. Nach genau 60 Minuten hatte ich die 3.8km hinter mir und wieder festen Boden unter den Füssen.
Der Wechsel in T1 verlief gut und schon sass ich auf meinem Canyon Speedmax mit Scheibe im Swissdesign. Es ging flott die ersten 12km nach Frankfurt Downtown und dann auf 2 Loops à 84km durchs Hinterland. Die erste Runde war noch o.K., in der zweiten Runde hatte ich auf dem Rückweg das Gefühl, jemand hält mir einen Warmluft-Föhn ins Gesicht, so heiss war es. Aber grössere Probleme hatte ich auf dem Rad keine und konnte mit konstantem Druck in der Aeroposition fahren, so dass ich die 180km in exakt 5 Stunden schaffte. Immer noch im Fahrplan für eine mögliche Kona-Quali, dachte ich mir.
Schnell das Rad einem der vielen superguten Helfern in die Hand gedrückt und in T2 die Laufschuhe geschnürt und ab gings auf die 4 Runden à 10,5km hin und her am Main entlang. In der ersten Runde war noch alles gut und ich kam flott mit einem 5:00min/km-Schnitt voran. Doch in der zweiten und dritten Runde setzte mir die Hitze gewaltig zu. Der Lauf wurde langsamer und die Pausen an den zahlreichen Verpflegungsständen immer länger. Ende dritter Runde begann ich zu rechnen ( ja, das klappte sogar bei knapp 40 Grad im Schatten noch erstaunlich gut) und kam zum Schluss, dass ich bei dem Tempo über 10 Stunden bräuchte.
Hitze hin oder her, das musste doch schneller gehen! Die Hawaii-Quali hatte ich zu dem Zeitpunkt zwar innerlich schon abgeschrieben. Trotzdem gelang es mir, nochmals ordentlich aufzudrehen in der vierten Runde und so erreichte ich das Ziel in 9:58.14h noch knapp unter 10h. Per Zufall gleichzeitig mit meinem guten Kollegen Markus Konrad, der mir die geniale Sitzposition auf dem Zeitfahrrad eingestellt hatte.
Mein Handy wollte keine Internetverbindung herstellen, aber mein Schwager gab mir telefonisch durch, dass ich – ganz wider Erwarten – 10. in meiner AK geworden sei. Bei 11 Qualiplätzen hiess das, dass ich mich so direkt aus eigener Kraft für Kona qualifiziert hatte!
Zuerst ungläubig, aber überglücklich konnte ich es danach kaum mehr erwarten, Gisela ins Ziel kommen zu sehen. Sie lief glücklich aber ebenso erschöpft in 11:51.55h ein. Danach begann für uns die persönliche Hawaii-Party. Und am Montag konnte ich mir beim Awards-Bankett den Slot abholen. Selbst wenn es Hannes Blaschke, der Reiseveranstalter meines Vertrauens, nicht recht wahrhaben will: wir reisen mit ihm nach Kona. So erleben wir Hawaii-Feeling nicht nur am Main sondern am 10.10.2015 im richtigen Hawaii im Pazifik.
Aloha
Walter Reichmuth