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Marcel Bossog – 9:53h, dem Engel sei Dank

Jul
20
2015
Marcel Bossog – 9:53h, dem Engel sei Dank

Nach 4 Anläufen beim DATEV Challenge Roth und den nich geglückten Versuchen die 10h Grenze zu unterbieten sollte es beim diesjährigen Anlauf für Marcel Bossog endlich klappen. 9:53h standen am Ende auf der Uhr und die Erkenntniss, dass es manchmal erst klappt, wenn man gar nicht mehr damit rechnet.

Herzlichen Glückwunsch Marcel! Prima gekämpft!

Wie Marcel die Vorbereitungszeit und seinen Wettkampf erlebte schildert er hier:

Wie schnell doch 1 Jahr oder 4 Jahre vergehen. Da stand ich nun, das fünfte Mal  im Vorstartbereich  am Main Donau Kanal. Noch immer voller Selbstzweifel  das  Richtige zu tun.

 

Vorbereitungszeit:

 

Nachdem sich meine Saisonpause wegen einer hartnäckigen  Verletzung und längerer Krankheit bis in den Januar hinzog,  fühlte ich mich schon länger Mental einfach nicht fit genug ein gutes Rennen machen zu können.  Obwohl die Trainingsergebnisse und die MD Ende Mai deutlich besser waren als im Jahr zuvor.  Im Juni gesellte sich dann noch zeitweilig akute Lustlosigkeit dazu. Wozu sollte ich trainieren? Konnte mir eh nicht vorstellen an den Start zu gehen. Als  in den letzten beiden Belastungsblöcken dann noch meine Leistung am Rad und beim Laufen weniger wurden, war das Kopfchaos perfekt. OK, also dachte ich mir, rufst mal Matthias an. Statt die erhoffte Bestätigung Roth abzusagen, gab es eine 45 minütige  fränkische Gehirnwäsche vom aller feinsten. Na gut, dann starte ich eben ……

 

T – 2 Wochen:

 

Tapern war angesagt.  Fehlte ja eigentlich nur noch der obligatorische Fahrradunfall. Den hab ich dann 10 Tage vorher noch schnell nachgeholt. Toll! Meine ohnehin schon unbewegliche Schulter war so blockiert, dass an schwimmen gar nicht zu denken war.  Vertreibe ich mir also die plötzliche Langeweile mit täglicher Physiotherapie und Massagen.

 

Raceday:

 

Da  der Start nun beschlossene Sache war, bestand das erklärte Tagesziel darin, das Schwimmen zu überstehen, kontrolliert Radfahren, einen guten Marathon zu laufen und würdevoll  zu finishen. Um 7:05 Uhr dann der  Kanonenschlag  der meine Startgruppe ins Rennen schickte. Die Schmerzen im Schulterbereich hielten sich in Grenzen. Dass ich dennoch mit 1:09:12 überraschte mich erst sehr viel später.  To-Do Liste „ Multisportfunktion der Garmin trainieren“.  Zum Wechselbeutel getaumelt und rauf aufs Rad. Das Radfahren verlief gleichmäßig und konstant. Zunehmender Wind ließ die zweite Runde allerdings etwas langsamer werden.  Tatsächlich habe ich 180 Km am Stück geschafft ohne vom Rad zu fallen.  Nach 5:01:16 mein Rad in die Hände einer perfekt arbeitenden Helfermaschinerie übergeben.  Die Helfer sind der absolute Wahnsinn!!!!!!!

 

Wenn ich mich auf etwas freute, dann war es der Marathon.  Nach dem Wechsel hatte ich nun endlich mal eine genaue Uhrzeit. Erst 13:25 Uhr? Ich war also auf Sub 10 Kurs. Die ersten 4 Km bis zum Kanal bin ich zum einlaufen erstmal ruhig in  5:35 min/Km angegangen. Meine Organe mussten sich ja auch erst wieder dort platzieren wo sie hingehörten. Direkt am  Kanal stand  Matthias, das mir sehr gelegen kam. Frag ich ihn doch gleich mal was für eine Pace ich anschlagen sollte: „ Du Mathias was muss ich laufen“?  Die Antwort kam sofort: „ na 42 Km“. Ah ja…der Mann weiß einfach Bescheid…  Mittlerweile war ich eingelaufen und bereit dazu über meine Grenzen zu gehen.  Also hab ich mich vorsichtig zwischen 5:05-5:10 min/Km eingepegelt. Mit Cola, Wasser,  Iso und alle 5 Km ein Gel konnte ich das Tempo sauber durchlaufen und fühlte mich richtig gut. Nicht mehr lange.  Am 2. Wendepunkt angekommen, war ich froh endlich mein Freund Matthias Z. zu sehen. Seine aufbauenden Worte konnte ich allzu gut gebrauchen.  Mittlerweile schwanden meine Kräfte  von Km zu Km schneller als gedacht.  Ab Km 35 stotterte der Motor schon ziemlich heftig. Mit Krämpfen in beiden Oberschenkeln, die Muskelatur ausgebrannt schleppte ich mich mit Gehpausen bei  etwa  5:45 min/Km bis Km 38. Noch 4 Km, ich versuchte zu rechnen, im Kopf aber herrschte die absolute Leere. Es regierten nur 2 Gedanken.“Geh doch einfach, ruh dich aus, ist doch egal ob du unter 10h kommst“ und „reiß dich zusammen da geht noch eine Menge mehr“.  Sieg für den Engel…. Bei Km 40 angekommen nochmals 2  Becher Cola in mich reingeschüttet.  Damit konnte ich mich nochmal auf 4:52 min/Km hochpeitschen  und überquerte den Zielbogen nach 09:53:25 h.

 

Vielen Dank all denen, die mitgefiebert, ihre Zeit am Livestream verbracht haben und sich mit mir freuen. Meinen ganz besonderen Dank gilt meinen Coach Matthias Fritsch, für die professionelle Vorbereitung. Danke dafür, dass  du mich in den Tiefpunkten wieder aufgebaut hast. Nicht zu vergessen, die goldenen Hände von Pit Metz. Vielen vielen Dank !!!

 

Ich freue mich auf den 17.07.2016, wenn ich zum 6. Mal in Roth sein werde um als Helfer und Supporter  allen Teilnehmern einen unvergesslichen Tag zu bieten, wie ich ihn in den fünf Jahren hatte.

 

Hier noch ein paar Zahlen:

Starter:

  • 3163 Starter
  • 422 DNF

Platzierung

  • Platz Overall 182
  • Platz Kategorie 171
  • Platz AK 38

Platzierung Deutsche Meisterschaften

  • 81. Platz in der Gesamtwertung
  • 17. Platz in der AK
  • 3. Platz in der Teamwertung

Marcel Bossog

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