Mit einem spontanen Auftritt beim 70.3 Heifei endet die Triathlonsaison 2016 für Andreas Bode mit Platz 7 in seiner Altersklasse und einer neuen Bestzeit.
Die Saison war wegen Hausbau und hohem beruflichem Engagement schon vorab als sportliches Übergangsjahr geplant hätte ursprünglich auch mit dem IM 70.3 in Wiesbaden und einem Alpencross enden sollen. 50 Qualiplätze für Hawaii auf einer 70.3 Distanz gibt es aber sehr selten und somit wollten wir es nicht unversucht lassen die gute Form am Jahresende noch einmal mitzunehmen und es zu probieren.
Immerhin war die Quali für die 70.3 WM 2017 schon in der Tasche und ein Erlebnis würde die Chinareise auf jeden Fall werden.
Wir gratulieren zur neuen Bestzeit und dem tollen Saisonabschluss.
Hier beschreibt Andreas seine Eindrücke:
Anfang des Jahres habe ich mich mit meinem Trainer Matthias zusammengesetzt und aufgrund der Themen für 2016 entschieden, „nur“ ein Übergangsjahr im Sport einzulegen und den Fokus auf die beruflichen und privaten Themen zu legen. Entsprechend standen kein Trainingslager und natürlich auch keine Langdistanz auf dem Plan. Neben Rothsee Triathlon, den City Triathlon Frankfurt standen als aktiver Part auf dem Plan; weitere Wettkämpfe sollten spontan dazu kommen. Die Challenge Roth als Helfer war ebenfalls ein Höhepunkt (und wirklich anstrengend). Nach einem Rennrad Alpencross vom Genfer See nach Nizza im September bin ich dann noch in Wiesbaden beim 70.3 gestartet. Damit sollte dann eigentlich die Saison beendet sein und der private Hausbau in Heuberg/Hilpoltstein die ganze Aufmerksamkeit bekommen. Am Ende kam es dann anders. Eine Freundin aus Wiesbaden, Birgit Metzler – Mitarbeiterin bei IM – überredete mich dann noch ein Rennen in 2016 zu bestreiten. Ziel war der erste 70.3 in Hefei, China mit 4,5 Mio Einwohnern Provinzhauptstadt der Region Anhui. Innerhalb von drei Tagen wurden Flug und Hotel gebucht, ein Visum beantragt und dann ging auch schon. Natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken. Für den Event waren auch 50 Kona Slots ausgelobt und diese waren das Ziel der Begierde…nicht nur für mich, sondern für weitere 500 Starter aus Europa, USA, Australien und Fernost wie ich dann feststellen musste. Die Konkurrenz in den jeweiligen Altersklassen war entsprechend groß und ein hartes Rennen sollte folgen.
In China erwartete uns ein perfekt organisierter Wettkampf in einer unwirklichen Umgebung. Eine Schwimmstrecke in einem See (Teich) mitten in der Stadt – mit bester Wasserqualität, da man das Wasser für den Event extra ausgetauscht hatte – und ganz vielen freundlichen Menschen, eine vollständig gesperrte achtspurige Radstrecken mit Streckenposten auf beiden Seiten…und alle 30-40 Meter und eine ebenso breite Laufstrecke am Rande eines Naturschutzgebietes. Das politische System in China lässt keine Fehler zu und Gäste sollen auf jeden Fall einen perfekten Eindruck mitnehmen.
Die Gastgeber waren bemüht in allen Bereichen ein sehr positives Bild abzugeben und alles perfekt zu organisieren. Orientierung und Sprache in China ist etwas Besonderes. Straßenschilder kann man in der Regel nicht lesen. Dies gilt auch für die Speisenkarte in Restaurants und Englisch ist in China noch keine lebendige Sprache. Jede Bestellung war ein kleines Abenteuer – manchmal auch geschmacklich – und im besten Fall durch Bilder unterstütz. Und der Chinese kann auch nur ganz schlecht zugeben, dass er einen nicht wirklich verstanden hat.
Zum Rennen – es lief für mich wirklich gut und am Ende bin ich mit einer Bestzeit von 4:57 Std auf Platz 7 in meiner AK ins Ziel gekommen. Das Ergebnis wurde noch durch eine 5 min Penalty für Blocking – da sag ich jetzt mal nix zu, es ist wie es ist – belastet. Nach dem Schwimmen bin ich als Dritter auf die Radstrecke gegangen und habe dort auch (ohne den Penalty) mit 2:28 Std eine super Radzeit hingelegt. Als 5. bin ich dann auf die Laufstrecke. Na ja, da konnte ich dann die Position nicht mehr halten und habe noch zwei Plätze verloren. Der Rolligstart beim Schwimmen führt natürlich dazu, dass die Orientierung in der AK erschwert wird. Ein vermeintlich langsamer, den man überholt, ist vielleicht viele später gestartete und am ende dann doch vor einem. Mit dem Kona Slot hat es nicht geklappt – dafür hätte ich auf Platz 2 in meiner AK landen müssen und da waren halt ein paar andere (jüngerer) Athleten doch schneller. Es war aber ein wirklich schöner und erfolgreicher Saisonabschluss und eine überraschend erfolgreiche Saison dazu. In Wiesbaden konnte ich mich bereits für die 70.3 WM in Chattanooga, Tennessee qualifizieren. Damit ist ein Saisonziel für 2017 bereits gefixt. Das kommende Jahr kann ich dann mit schönen Rennen etwas gelassener angehen.
Erfolgsfaktoren waren wieder einmal die Trainingspläne von Matthias für mich. Die Situation mit Job und Hausbau so in die Pläne zu integrieren ist schon klasse. Damit war ich immer auf den Punkt fit und konnte auch die Leistung abliefern. Hinzu kommt wieder die Ernährung, bei der ich mich auf das Konzept von Caroline Rauscher voll verlassen kann. Und natürlich auch das Team von Radsport Buchstaller um Charlie und Fritz. Hinzu kommt das eine oder andere Trainingswochenende in Hip mit den Radfreunden Hilpoltstein. Ich habe das Frankenland für mich als Heimat entdeckt und freue mich darauf, dort leben zu können. Nicht umsonst ist die Challenge Roth bei den Athleten so beliebt. In diesem Landkreis unterwegs zu sein, ist etwas Besonderes. Auch hier gibt es den Spirit, der nur bei ganz wenigen Wettkämpfen weltweit zu spüren ist…
Andreas Bode