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Tobias Kopp – Inferno Triathlon – Wenn der Name Programm ist

Aug
22
2018
Tobias Kopp – Inferno Triathlon – Wenn der Name Programm ist

Wenn ein Triathlon schon den Namen Inferno trägt, dann ist davon auszugehen, dass die Teilnahme daran wohl kein Kindergeburtstag werden wird.

3.325 Höhenmeter auf Rennrad und MTB über 127km, danach noch einmal 2.175hm zu Fuß über 25km, das ist wirklich Hölle, wenigstens war das Schwimmen flach. 🙂

Die Wettkampfsaison von Tobi begann früh mit einem Abstecher Anfang Februar zum Ironman 70.3 Dubai und einem ersten Saisonhöhepunkt beim Ironman 70.3 Mallorca Mitte Mai. Für die zweite Saisonhälfte stand zunächst noch kein konkreter Wettkampf fest doch zwischenzeitlich keimte in Tobi der Wunsch nach einem etwas außergewöhnlichen Wettkampf auf. Der Inferno Triathlon im Berneroberland ist dafür bekannt in diese Kategorie zu fallen und schnell stand das Ziel fest. Mitte August – Schilthorn – 2970m über dem Meer!

Eher ein Abenteuer, als ein Wettkampf!

In der Vorbereitung trainierten wir teilweise auf der Wettkampfstrecke, um ein Gefühl für diese zu bekommen, auch im Wallis wurden noch wertvolle Höhenmeter sowohl per Rad, als auch zu Fuß absolviert, um Tobi so gut es geht auf das vorzubereiten, was sich ihm am 18. August auf dem Weg zur Ziellinie in den Weg stellen sollte.

An dem Tag war wettertechnisch ebenfalls viel geboten Hitze am Rad, Regen und Kälte beim Laufen, der Inferno wurde seinem Namen gerecht.

Nach 13:25h erreichte Tobi das Ziel auf dem Schilthorn und bewältigte damit einen der anspruchvollsten Wettkämpfe, die die Triathlonwelt zu bieten hat.

 

Herzlichen Glückwunsch Tobi! Ich bin sehr stolz auf Deine Leistung! 😀 

 

Hier schreibt Tobi, wie er seinen Tag erlebte:

Letzten Samstagabend ging kurz vor 20h auf knapp 3’000 M.ü.M., auf dem Schilthorn Piz Gloria im Berneroberland das schönste und emotionalste Rennen geht zu Ende. Gleichzeitig bedeutete dies auch das Ende einer langen Saison, welche dieses Jahr bereits am 3. Januar mit einem 10-tägigen Trainingsblock auf Lanzarote begann.

 

Die Wochen und Tage vor dem Inferno-Triathlon waren lange von der Unsicherheit geprägt, ob ich auch genug trainiert habe um einen der härtesten Triathlons der Welt (Schwimmen 3.1km, Rad 97km/2’145Hm, MTB 30km/1’180Hm und Laufen 25km/2’175Hm) erfolgreich zu finishen.

 

Als um 6.30h, bei schönstem Wetter, im Strandbad von Thun der Startschuss ertönte, waren alle Zweifel wie verflogen. Ich begab mich auf den ersten der vier Abschnitte, welcher diagonal von Thun nach Oberhofen führte. Da die Schwimmstrecke nur mit sehr wenig Bojen markiert war, bin ich leider noch einen kleinen Umweg von knapp 200m geschwommen und erreichte das Ufer nach 1:07Std. Nach wenigen Metern auf dem Weg zur Wechselzone konnte ich bereits Rebecca und Roman sehen, welche mich bereits das erste Mal anfeuerten, was für eine Motivation.

 

Raus aus dem Neoprenanzug und ab aufs Rad. Obwohl man erwähnen muss, dass die meisten (auch ich) sich beim Inferno schön Zeit nehmen beim Wechseln und Platzierungen und Zeiten eher dritt ranging sind. Nach knapp 1km auf der Radstrecke ging es bereits steil bergauf (die Höhenmeter mussten ja irgendwie gesammelt werden 🙂 ) und der erste lange Aufstieg wartete auf mich. Via Beatenberg ging es dann über eine schnelle und schöne Abfahrt runter in Richtung Unterseen/Interlaken. Da standen sie wieder, Rebecca und Roman, feuerten mich an und freuten sich mich so positiv zu sehen. Dann folgte ein sehr einsamer und langer Streckenabschnitt über knapp 40km dem Brienzersee entlang in Richtung Meiringen. Die Beine fühlten sich zwar immer noch wunderbar an und es lief schlicht nach Plan. Dann war er plötzlich da, der Aufstieg auf die Grosse Scheidegg, 18km. und 1’300Hm, Boooom…. Immer weiter treten und nicht nachdenken, Kurve um Kurve. Geschafft. Jetzt heil runter nach Grindelwald. In der Wechselzone angekommen warteten bereits wieder meine Edelsupporter auf mich. Obwohl sich der Kreis mittlerweile extrem vergrössert hat. Meine Eltern waren da, Dave&Carole, Martin&Liina, und natürlich die Earlybird Supporter Rebecca und Roman. Ihr wart einfach grosses Kino!

 

Die ersten Kilometer auf dem MTB waren echt nicht einfach und ich hatte grosse Mühe mit der Umstellung vom Rennrad aufs Mountainbike. Ich musste kämpfen, alles ging so schwer und es wollte nicht Enden. Gedanken ans Aufgeben? Nein, die gab es an diesem Tag nie. Weiter Kämpfen, denn in der nächsten Wechselzone in Stechelberg warteten sie schon auf mich, meine Supporter-Crew. Also, volle Konzentration bei der Abfahrt von der Kleinen Scheidegg nach Stechelberg via Wengen und Lauterbrunnen.

 

In Stechelberg angekommen machte ich mich bereit für den abschliessenden Lauf über 25km. und 2’175 Höhenmeter hoch aufs Schilthorn. Nochmals gut verpflegen bevor es raus aus der Wechselzone auf die Laufstrecke ging. Da standen sie bereits, kurz nach der Wechselzone, meine Energielieferanten, danke meine Lieben, ohne euch hätte ich dieses Abenteuer nie geschafft. „Wir sehen uns in Mürren wieder“ hiess es… Zu Beginn der Laufstrecke ging es 5km. flach in Richtung Lauterbrunnen und die Beine hatte sogar noch Freude daran zügig zu rennen. Dann war aber Schluss und es ging für die nächsten 12km. steil bergauf in Richtung Mürren. Nach knapp 2Std. erreichte ich Mürren schon etwas angezählt. „Nur“ noch 8km. meinte der Speaker, als ich endlich in Mürren ankam. Easy, dachte ich 🙂 Jetzt zuerst mal in die von meinen Supportern eingerichtete extra Wechselzone. Trockenes Thermoshirt unter den verschwitzten und nassen Einteiler. Stirnband, Mütze, Handschuhe und Regenjacke in den Rucksack. Einen letzten Schluck Cola und „wir sehen uns auf dem Schilthorn…“ Was jetzt folgte waren nochmals 2 Stunden Schmerz, Kälte, Regen und viele einsame Passagen auf dem Weg hoch zum Piz Gloria auf 2’970 M.ü.M. Als ich Kilometer 24 passierte konnte ich den Speaker bereits hören, aber es wollte kein Ende nehmen. Kann ein Kilometer so lang sein? Nochmals eine Felswand, nochmals ein steiles Stück hoch. Plötzlich aus dem nichts war sie da, die Treppe hoch zur Plattform. Ein unbeschreiblicher Moment, welcher ich zum Glück mit Rebecca und meinen Eltern teilen konnte. Nach 13std.25min.40sek. überquerte ich die Ziellinie überglücklich. Unbeschreiblich dieses Gefühl es geschafft zu haben…

 

Niemals aufgeben und immer positiv bleiben. Dies waren die Attribute, welche mich von Thun auf den Piz Gloria brachten. Danke Euch allen, welche mich während dem Wettkampf vor Ort und aus der Ferne unterstützt haben. Ihr wart einfach nur grossartig! Danke Coach, Matthias Fritsch, für die Vorbereitung und die immer richtigen Worte im Vorfeld des Infernos.

 

See you 2019!

Tobias Kopp

Tobias Kopp auf der Radstrecke des Inferno Triathlon 2018

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tobias Kopp auf der MTB-Strecke des Inferno Triathlon 2018

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tobias Kopp auf der Laufstrecke des Inferno Triathlon 2018

 

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