Nach dem ersten Jahreshighlight, dem Swissman mit Ziel auf der kleinen Scheidegg, war für Walter Reichmuth die Saison noch lange nicht abgeschlossen.
Am Ende des Jahres sollte noch die Qualifikation für die Ironman 70.3 WM in Nizza im kommenden Jahr herausspringen.
Die Vorzeichen standen nicht schlecht, denn Anfang September konnte Walter bereits beim Challenge am Walchsee über die Mitteldistanz in seiner Altersklasse einen sehr guten zweiten Platz belegen und das komplett aus dem Training heraus.
Anfang letzter Woche dann ein noch eine kurze Unsicherheit in Form eines kratzenden Halses, aber das war dann doch eher nur etwas Aufregung.
Optimistisch flog Walter Ende der Woche auf Lanzarote und hatte dort noch einmal einen nahezu idealen Wettkampf.
Kleine Schwierigkeiten beim Schwimmen, dennoch kam Walter schon als 5ter seiner Altersklasse aus der Bucht vor dem Club la Santa wieder an Land. Nach dem Radfahren stieg er bereits als 2ter von seiner Zeitfahrmaschine und zu Fuß ließ er dann nichts mehr anbrennen und übernahm bereits nach einer von drei Laufrunden die Führung, die er dann auch nicht mehr aus der Hand gab.
Erster Platz in der Alterklasse bedeutete dann auch, dass das Ticket für Nizza für 2019 gesichert ist.
Herzlichen Glückwunsch Walti! Nach 9 Jahren gemeinsamen Weg, war das noch einmal ein hervorragende Saison. Für Deinen sportlichen Weg wünsche ich Dir weiter alles Gute, viel Glück und Erfolg und das wichtigste von allem, Spaß!
Hier schreibt Walti, wie es ihm auf Lanzarote ergangen ist:
Am 6.10.2018 hiess es für mich: letztes Rennen im 2018 – eine Mitteldistanz in Lanzarote, genauer im Club La Santa, dem Sporthotel schlechthin auf Lanza.
Also nochmals an die Wärme und Sonne. Nach diesem traumhaften Sommer ein würdiger Abschluss. Aber es sollte noch besser kommen, doch dazu später.
Start war für uns Age-Group-Männer um 07:34h in der Lagune vor dem Club La Santa. Dieser Massenstart verlief erst mal alles andere als optimal. Schon nach 200m kam eine Engstelle und ich kam nicht vorne weg. Also erst mal Tritte, Schläge und Brille fast verloren. Nach ca. 400m und einigen Stopps (Abstehen und Übersicht verschaffen war in der seichten Lagune gut möglich) war dann endlich flüssiges Schwimmen angesagt und ich machte Plätze gut. Als 5. mit gut 30min Swimsplit war ich out of the water.
Durch die Hotelanlage ging es zur 400m-Bahn und nach Wechsel ab aufs Bike.
Da hiess es erst mal ca. 30km fast alles aufwärts durch ausgedehnte Lavafelder bis zum grossen Kreisel in Uga, bevor es zurück ins La Santa ging um nochmals zu drehen und 15km aufwärts und alles zurück zu fahren. Ich hatte von Anfang an ordentlich Druck auf den Pedalen und konnte beim runterfahren gut erholen. So war ich nach 2:28h und ca. 1000Hm als 2. in der Wechselzone, nur 30sec hinter dem Führenden in meiner AK.
Beim Laufen musste ich erst mal einige jüngere Konkurrenten passieren lassen, konnte dann aber mit gutem Zug laufen. Nach der ersten von drei Laufrunden rief mir Gisela zu, dass ich in Führung läge. Beflügelt durch diese News lief ich noch etwas flotter und begann meinerseits, langsamer werdende Läufer zu überholen. Am Ende der 2. Runde hatte ich gut 1min Vorsprung. Nun hiess es all out und ich konnte nochmals forcieren und wurde von niemandem mehr überholt. Nach 1:33.38h Run und total 4:39.20h kam ich als 1. in der AK45-49 über die Ziellinie. So stand ich am Abend an der Siegerehrung das erste mal bei einem Ironman 70.3 zuoberst auf dem Podest und freute mich wie ein Schnitzel Und das Ticket zur 70.3-WM Anfang September 2019 in Nizza war somit auch gleich gelöst.
So konnte ich mich mit einem super Resultat von meinem langjährigen Trainer Matthias Fritsch von Professional Endurance Team verabschieden. Ihm hab ich in all den Jahren viel zu verdanken, u.a. den grössten Erfolg, die Hawaii-Quali 2015 und auch den Sieg am Samstag. Es war eine coole Zeit.
Walter Reichmuth