Dirk Janz durchbricht beim Ironman Barcelona zum ersten Mal die 10h Marke.
Nachdem Dirk 2018 permanent mit Rückenproblemen kämpfen musst, die einen sauberen Wettkmapf unmöglich machten, sollte dies 2019 anders werden.
Die Rückenprobleme konnten wir über den Winter in den Griff bekommen, das Training verlief reibungslos und beim Ironman Frankfurt sollte dann erneut das Unternehmen „neue Bestzeit“ in Angriff genommen werden.
Für Frankfurt war dann allerdings schon in den Tagen zu vor auf Grund der vorhergesagten sehr heißen Temperaturen klar, dass das mit der Bestzeit sicher nichts wird und wir eher schauen müssen gut und unbeschadet durch den Wettkampf zu kommen. Wir änderten die Renntaktik, Ziel war es sauber zu finishen, was Dirk auch sehr gut gelang.
Nach Frankfurt reifte dann schnell der Wunsch die sehr gute Form noch in einen zweiten Anlauf Ende der Saison mitzunehmen.
Dirk meldete kurzum für den Ironman in Barcelona und wir bauten nach der Erholungsphase nochmals ein paar Wochen auf.
In Barcelona waren dann die Bedingungen sehr gut und Dirk startete frühmorgens das Projekt „Bestzeit“. Schwimmen und Radfahren liefen ideal, beim Laufen wurde es hinten raus muskulär sehr hart, aber Dirk biss sich durch und konnte das erste Mal einen Ironman unter 10 Stunden in 9:57h bewältigen.
Dirk meinen herzlichen Glückwunsch, ich freue mich sehr für Dich!
Hier Dirk’s Bericht zu seinem Wettkampf:
Die Vorbereitung auf den IM Frankfurt lief nahezu perfekt, keine Verletzungen, keine längeren Krankheitspausen, überwiegend gutes Trainingswetter und meine Probleme mit dem Iliosakralgelenk wurden von Monat zu Monat besser. Einzig die viele Arbeit im Büro bremste ein wenig, sodass die ein oder andere Einheit ausfallen oder verkürzt werden musste. Trotzdem war ich bereit für eine neue Bestzeit.
Die Hochstimmung und die Zuversicht schwanden jedoch mit jeder neuen Wettervorhersage, sodass Matthias und ich das Tempo und die Renntaktik auf 40 Grad Tagestemperatur anpassen mussten.
Das Rennen lief trotzdem recht gut aber die Bestzeit war bei diesen Bedingungen für mich nicht zu erreichen.
Nach einer kurzen Beratung mit Matthias und meiner Familie entschlossen wir uns noch in diesem Jahr einen neuen Anlauf im Herbst beim IM Barcelona zu nehmen. Nachdem ich mit etwas Glück, noch einen Startplatz bekommen hatte, stiegen wir nach 14 Tagen Regeneration wieder in die Vorbereitung ein.
Diese lief gut, sodass ich zuversichtlich nach Barcelona reisen konnte. Nach einem kleinen Schock nach unserer Ankunft, uns wurde gleich am ersten Tag der Mietwagen aufgebrochen, hatten wir bei herrlichem Sommerwetter und knapp 30 Grad einige schöne Tage am Strand und in Barcelona.
Glücklicherweise entschied sich das Wetter am Wettkampftag für angenehme 22 Grad und leichte Bevölkerung. Die idealen Bedingungen waren also da, jetzt kam es auf mich an…
Großen Respekt hatte ich vor dem Schwimmen im Meer. Seit Frankfurt hatte ich keine Gelegenheit mehr im offenen Gewässer zu schwimmen und der „Wellengang“ am Wettkampftag war doch recht ordentlich. Trotzdem ging ich zuversichtlich an die 3,86 km und war sehr überrascht als ich nach gut 1:03h aus dem Meer geklettert bin.
Mit Euphorie ging es dann auf die Radstrecke, immer Matthias im Kopf „die erste Stunde an der vorgegeben Wattuntergrenze fahren“. Im Training fühlen sich 200Watt immer anstrengend an, jetzt musste ich mich immer wieder einbremsen und Watt rausnehmen. Nach der ersten Stunde durfte ich dann endlich leicht steigern und hatte richtig Bock darauf. So sammelte ich dann ab Kilometer 35 die schnelleren Schwimmer sukzessive ein. Mit unglaublichen 37,0 km/h Durchschnitts-Pace ging es dann zum Wendepunkt. Jetzt erwartete ich mehr Gegenwind und ein deutlich langsameres Tempo, aber weit gefehlt, der Gegenwind war sehr moderat und ich konnte das Tempo konstant hoch halten.
Auch die 2. Runde lief besser als erwartet, sodass ich nach 4:56h und 36,5 km/h Durchschnitt die W2 erreichte.
Jetzt nur noch 42,2 Kilometer in unter 3:53h, dann sollte das Ziel „sub 10h“ erreicht sein. „Nur nicht zu schnell angehen“ waren die Worte von Matthias. Nach dem Radfahren fühlen sich 5:10/ km jedoch extrem langsam an. So ging es 24 Kilometer in 4:55/ km sehr gut vorwärts und dann, völlig unerwartet, krampfte der rechte Oberschenkel… jetzt kam die 1. Hochrechnung, wenn ich so weiter Laufe, dann wäre die Zielzeit 9:35h, d.h. 25 Minuten Vorsprung auf 18km, d.h. 6:15/ km reichen. So ging es mit 5:40/km bis Kilometer 40, da hatte ich noch gut 20 Minuten Zeit und dann ging plötzlich der Oberschenkel komplett zu.
Allerdings konnte mich jetzt nichts mehr stoppen, in 9:57h ging’s dann über die Ziellinie. Endlich Sub 10, überglücklich und stolz!
Danke Matthias, für die klasse Vorbereitung, die taktische Einstellung und die Tipps zur Einteilung der einzelnen Disziplinen.
Dirk Janz