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Thomas Ischganeit: Everything is impossible – until it is not

Jul
1
2022
Thomas Ischganeit: Everything is impossible – until it is not

Nach seinem erfolgreichen Finish bei seiner ersten Challenge Roth im vergangenen Jahr meinte Tom, wir müssten uns mal treffen, um seine Ziele für das kommende Jahr zu besprechen.

Ich war sehr gespannt, was er mir erzählen würde.

In 3 Jahren möchte er 100 Meilen laufen und weil das noch nicht schwer genug ist, kommen da auch noch ein paar Höhenmeter dazu. Tom fragte mich, ob er das schaffen könne und ich sagte sofort: Klar schaffst Du das.

Tom ist im Training sehr diszipliniert, setzt es fast zu 100% um, ist sich auch nicht zu schade sehr früh aufzustehen, um sein Training mit Familie und Beruf umzusetzen und Wetter ist ihm nahezu egal. Was gemacht werden muss, wird gemacht. Diese Eigenschften braucht es, wenn man seine Ziele erreichen möchte. Lösungen finden, keine Ausreden.

Der HochkönigMan war nun im ersten Jahr der Vorbereitung das läuferische Highlight, etwas mehr als die Hälfte unserer Zieldistanz, einige Höhenmeter, über Nacht mit Schlafentzug, ein erster Geschmack, was in den kommenden Jahren dann noch kommen wird.

Tom hat sich dabei sehr gut geschlagen, seinen ersten Ultralauf über diese Distanz nicht nur körperlich, sondern auch mental mit Bravour gemeistert.

Herzlichen Glückwunsch Tom! 🙂

 

Hier Tom’s Erfahrungsbericht zum Hochkönigman.

Frei nach diesem Motto ging für mich am 04.06.2022 gegen 16 Uhr mit dem Zieleinlauf zum Hochkönigman Endurance Trail (HET) der erste Teil eines Traumes in Erfüllung. Der HET ist ein etwa 85 km langer Traillauf mit etwa 5200 Höhenmetern durch hochalpines Gelände rund um Maria Alm am Steinernen Meer (Österreich).

 

Der Startschuss fiel am Freitagabend um 0:00, so dass ich und die anderen 139 Teilnehmer der längsten Etappe etwa 5 Stunden Trails im Dunkeln vor uns hatten. Schnell hatte sich eine Gruppe von 6 Läufern gefunden und wir haben geschaut, dass wir gemeinsam gut durch die Nacht kommen. Dieser Zusammenhalt unter den Trailläufern ist einfach unbeschreiblich und sucht Seinesgleichen. Nach einem fantastischen Sonnenaufgang kam dann bei Kilometer 48 der erste von zwei Anstiegen mit insgesamt 1000 Höhenmetern. Mit der Sonne im Rücken ging es Meter für Meter bergan und dann nach Dienten wieder bergab.

 

Dort erwartete mich schon meine Crew (lies: Familie), um mich aufzumuntern und anzufeuern, dann so richtig prima ging es mir zu diesem Zeitpunkt mental nicht mehr. Körperlich hatte ich keinerlei Probleme, aber ein DNF war eine ernsthafte Option. Nach einer etwa 15-minütigen Pause und reichlich Zucker ging es dann doch weiter auf die letzten 35 Kilometer, die mir noch einmal alles abverlangen sollten. Die Anstiege wurden gefühlt immer steiler und es war irgendwie kein Ende in Sicht.

 

Etwa 2 Kilometer vor dem Ziel erwartete mich aber erneut meine Chaos-Crew und dann fiel das Laufen schon etwas leichter. Der Einlauf durch Maria Alm war einfach nur unglaublich, jeder Läufer wurde gefeiert wie ein Held. Dies galt insbesondere für die mit der lilafarbenen Startnummer, die 85 Kilometer zu Fuß zurückgelegt hatten. Die Menschen in den Cafés standen auf und klatschen laut Beifall. Ein unvergessliches Gefühl, das mich noch lange Zeit im positiven Sinn verfolgen wird. Allein der Gedanke daran reicht für feuchte Augen.

 

Warum tut man sich denn sowas an, ist eine Frage, die ich in der Vorbereitung oft gestellt bekommen habe. Zum einen war dieser Lauf Teil eines Dreijahresplans für meinen ersten 100-Meilen-Lauf. Zum anderen mag ich es, mich selbst sowohl körperlich als auch mental an meine Grenzen zu bringen. Der HET war dafür wie gemalt.

 

Ich habe gelernt, dass ich mehr zu leisten im Stande bin als ich denke. Habe ich vorher noch stark an mir selbst gezweifelt, ob die etwa 13000 Höhenmeter und die etwa 1000 Laufkilometer seit Jahresbeginn wohl reichen würden. Würde ich mental das viel zitierte Pain Cave überstehen? Ja und ja.

 

Einen ganz großen Anteil an diesem Meilenstein auf dem Weg zum ganz großen Traum hat Matthias. Er hat mich mit seiner gewohnt ruhigen Art durch das Training geführt, hat mir in Momenten des Zweifelns Mut zugesprochen und mir stets das Gefühl gegeben, dass ich das schaffen werde. Das ist, neben seinen herausragenden fachlichen Fähigkeiten, eine Eigenschaft, die ich absolut an ihm schätze.

 

Jetzt geht es 2023 in die nächste Stufe des Dreijahresplanes – ich werde berichten.

Thomas Ischganeit

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