Mathias Burgstaller holt sich auf dem Weg zum Ironman Hawaii die zweite WM Quali.
Nach der erfolgreichen Qualifikation für die Weltmeisterschaft auf Big Island in Frankfurt lag der Ironman 70.3 Zell am See genau richtig für eine letzte Generalprobe.
Noch etwas angeschlagen aus dem Training war die Vorgabe für Zell am See einfach nur noch einmal alle Abläufe und vor allem die Ernährungstaktik für das Finale in Kona zu testen und natürlich den Wettkampf so gut wie möglich zu absolvieren.
Am Ende lief Mathias in der starken Altersklasse wie zuvor in Frankfurt erneut auf dem 6ten Rang ins Ziel und ergatterete unbeabsichtigt gleich die zweite Qualifikation für eine Weltmeisterschaft in dieser Saison. Somit ist die Urlaubsplanung für kommendes Jahr auch schon getätigt.
Herzlichen Glückwunsch Mathias, zu diesem tollen Ergebnis und viel Spaß und Erfolg in wenigen Wochen auf Hawaii!!
Hier Mathias Bericht zum Ironman Frankfurt.
Für das Rennen am Sonntag war meine Devise, wie „befohlen“, gesund bleiben und nichts riskieren.
Beim Schwimmen habe ich mich ganz realistisch in die zweite Welle 30 – 35 Minuten gestellt. Es hat sich gezeigt, dass ich relativ weit hinten in der ersten Welle auch gut aufgehoben gewesen wäre. Ich habe überwiegend überholt und konnte praktisch keinen geeigneten Wasserschatten nutzen. Während dem Schwimmen habe ich nicht auf die Zwischenzeiten geschaut und dachte, es wären so 33 – 34 Minuten.
Mir kam meine Schwimmform im Training die letzten Wochen gar nicht so prickelnd vor. Umso besser, dass ich beim Ausstieg 31:16 Minuten der Uhr stehen hatte. Schwimmen also schon mal – CHECK
Fürs Radfahren habe ich mir wegen dem Dauerregen sicherheitshalber eine warme Jacke drübergezogen. Die ersten 25 km ging es ab, wie eine Rakete. Der Schnitt lag bei ca 42 km/h. Dann kam der ewig lange Anstieg zum Filzensattel am Hochkönig rauf und es wurde richtig stressig. Ich hatte nämlich blöderweise über Nacht in der Wechselzone die Schaltung nicht abgedeckt und offenbar hat der Dauerregen der Elektronik doch irgendwie zugesetzt. Plötzlich begann der linke Taster vom Schaltwerk zu spinnen und die Kette sprang wie verrückt hin und her. Irgendwann quittierte dann der Taster am linken Auflieger komplett den Dienst. Zum Glück funktionierte zumindest noch der Taster am Basislenker, so dass ich mit Umgreifen wenigstens weiterhin schalten konnte. Ich war aber erst bei km 26 und so habe ich nur immer gehofft und von km zu km gezittert, dass die Funktion noch durchhält bis zum Wechsel. Mit 273 Watt NP bewegte ich mich eh wieder an der unteren Grenze der „erlaubten“ Watt und 35,5 km/h finde ich eine ganz solide Geschichte.
Beim Loslaufen ging es mir richtig super. Dementsprechend waren die ersten 6 km alle unter 4:10/km. Dann habe ich allmählich das Ziehen vom Mittwochstraining in der Wade gespürt und etwas Tempo rausgenommen. Ich pendelte mich zwischen 4:10/km und 4:20/km ein und merkte auch muskulär allmählich die vorangegangenen zwei Belastungswochen. Dem habe ich mit einem Schluck Iso und wo möglich auch ein Becher Salzwasser an jeder Verpflegungsstation möglichst entgegengewirkt. Den letzten km habe ich erst den Gashahn wieder etwas aufgedreht, um mein Minimalziel HM unter 1.30 h zu erreichen. 1:28:13 h war dann im Rahmen, allerdings für mich auch kein umwerfendes HM-Resultat. Zwischen 1:26 h und 1:29 h lag ich die letzten Jahre eigentlich konstant bei den MD. Freilich war ich diesmal nicht frisch und spritzig, aber im Wettkampf will man natürlich möglichst immer eine Bestzeit schaffen. Da bin ich nicht mit Geduld gesegnet.
An der Strecke konnte ich diesmal keine Zwischenstände bekommen und so habe ich erst im Ziel erfahren, dass ich sogar nur 1:26 Minuten hinter Platz 3 gelandet bin. Mit der Pace von den ersten 6 km hätte es also gereicht. „Hätte, hätte – Fahrradkette“. Leider vorbei und es bleibt als Ziel bestehen, mal bei einer Ironman Siegerehrung aufs Stockerl zu kommen. Wie schon in Frankfurt und Linz war beim Laufen der limitierende Faktor nicht die Luft bzw. Erschöpfung, sondern drohende Krämpfe. Das muss ich dringend in den Griff bekommen.
Auf Drängen der Kinder sind wir dann noch zur Siegerehrung/Slotvergabe geblieben. Wir wussten allerdings nicht, wieviele Slots es in der AK geben würde. Nach einer eingehenden Besprechung für den Fall der Fälle haben wir gemeinsam entschieden, dass der Sommerurlaub für nächstes Jahr dann eben nach Skandinavien gehen sollte. Das war ohnehin eigentlich schon 2020 geplant und fiel dann Corona zum Opfer. Es gab letztens 4 Slots für die AK und den dritten davon konnte ich unter großem Jubel der Kinder annehmen.
So stehen also 2023 mit der LD Challenge Roth Ende Juni und 9 Wochen danach IM 70.3 WM Lahti 2 absolute Highlights auf dem Wettkampfkalender.
Mathias Burgstaller