Maximilian Küspert läuft trotz Magenkrämpfen Marathonbestzeit!
Nach seinem sehr guten Abschneiden im vergangenen Jahr beim Ironman Emilia Romana war Max’s Plan beim Ironman Hamburg früh im Jahr die Qualifikation für den Ironman Hawaii zu lösen.
Leider hat es sich die WTC anders überlegt und 2023 die WM der Männer nach Nizza verlegt, was dazu führte, dass Max seines eigentlichen Zieles beraubt wurde.
Dazu waren der Deutsche Winter und das Frähjahr äußerst bescheiden für eine Vorbereitung auf eine frühe Langdistanz, dass Max lange benötigte, die richtige Motivation für den Wettkampf zu finden. Eine Vorbereitung auf eine LD macht man halt nicht so nebenher.
Die letzten Wochen verliefen allerdings planmäßig, mit dem besseren Wetter kam dann auch die Motivation wieder etwas zurück und es konnte in HH für Max losgehen.
Letzten Endes konnte Max nicht nur seine Gesamtzeit vom IM Italy aus dem Vorjahr leicht verbessern, auch eine neue Marathonbestzeit sprang heraus.
Und auch wenn vorab nicht beabsichtigt, geht es im September zur IM WM nach Nizza.
Herzlichen Glückwunsch Max, ich freue mich sehr für Dich!
Hier Max’s Bericht:
04.06.23 in Hamburg, relativ früh im Jahr für einen A-Wettkampf.
Das verregnete 1. Halbjahr hat nicht unbedingt geholfen, dass ich mich optimal vorbereitet fühle, viele der Einheiten haben im Dauerregen und kaltem Wetter nicht wirklich Spaß gemacht. Allerdings hat Matthias im Vorfeld nochmal die richtigen Worte gefunden und so kommt nach einer sehr kurzen Nacht mit vielleicht 4h Schlaf doch dieses positive Kribbeln in mir auf.
Punkt 5:00 stehe ich in die Wechselzone am Ballindamm… und ich freue mich auf den Tag. Das Wetter scheint optimal für den Wettkampf zu werden, wenig Wind, blauer Himmel und bis 21°C sind vorhergesagt, dazu die vielen positiven Dinge, die ich schon über die Stimmung in Hamburg gehört habe. Was mehr kann man sich wünschen?
Um es vorwegzunehmen, der tragische Zwischenfall auf der Radstrecke – dessen volles Ausmaß ich erst nach Zieleinlauf mitbekommen habe – hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Nichtsdestotrotz möchte ich den Tag durch meine persönlichen Brille Revue passieren lassen.
Schwimmen in der Außenalster ist ein besonderes Erlebnis, unter den verschiedenen Brücken zu kraulen ist ein gewisser Thrill-Faktor, genauso wie die Wasserqualität der Außenalster… das soll dann später auch nochmal relevant werden. Auch wenn ich nicht der beste Schwimmer bin, war ich zum Glück vor den größten Gruppen und konnte dem Getümmel in den Engstellen aus dem Weg gehen. Der Ausstieg direkt vor dem Rathausmarkt ist cool! Dafür bezahlt man dann mit einem langen Weg in die Wechselzone 😉
Nach einer gefühlten Ewigkeit für T1 – endlich auf dem Rad und direkt im Tunnel. Die erste Durchfahrt durch St. Pauli, vorbei am Fischmarkt und anderen Highlights habe ich nicht wahrgenommen. Die vielen engen Stellen und Schlaglöcher erfordern dabei volle Konzentration. Der Wind ist tatsächlich gnädig, für Norddeutsche Verhältnisse hält er sich in Grenzen und ermöglicht einen guten Speed auf der Strecke. Durch den oben genannten Zwischenfall muss auf dem Rad dann 3x ca. 300m über den Deich geschoben werden, bei der letzten Passage ist dann eine Umleitung eingerichtet. All das berücksichtigt bin ich echt zufrieden mit meinem Rad Split.
Dann geht es zum Laufen und in T2 habe ich schon gemerkt, dass mein Magen etwas flau wird – was mich überrascht hat, da ich eigentlich einen „robusten“ Magen mein Eigen nenne und ich das bisher nicht kannte. Nach einem kurzen Boxenstopp auf dem Dixi geht es dann erstmal gut los und die ersten beiden Runden fühlen sich fast wie „fliegen“ an. Ich bin etwas schneller angelaufen als von Matthias vorgegeben (Sorry dafür😉), einfach weil sich meine Beine unglaublich gut angefühlt haben – verglichen zu den beiden vorherigen Langdistanzerfahrungen. Allerdings meldet sich in der 3. Runde mein Magen zurück, was dazu führt, dass ich mich 4km bis zu einem Dixi quäle. Danach geht es überraschend gut weiter, bis sich die Magenkrämpfe in der 4. Runde wiederholen. Die letzten 6 km ins Ziel sind dann aber nochmal ein echtes Highlight – insgesamt mein bisher bester offiziell gemessener Marathon überhaupt in 3:17:27.
Insgesamt bin ich mit 9:31:20 knapp über meinem angestrebten Ziel von 09.30:00 geblieben, in Anbetracht aller Ereignisse bin ich aber dennoch zufrieden. An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankschön an Matthias für die Vorbereitung und die motivierenden Worte vor dem Wettkampf – das hat gutgetan.
Ich freue mich schon auf die nächsten Events unter deiner Betreuung!
Sportliche Grüße
Maximilian Küspert