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Mathias Burgstaller – Hawaii Quali zum Zweiten!

Jun
17
2024
Mathias Burgstaller – Hawaii Quali zum Zweiten!

Mathias Burgstaller läuft ungeplant zur zweiten Hawaii Quali!

Nachdem wir 2022 erfolgreich den Plan seiner erster Qualifikation für die IM Weltmeisterschaft auf Hawaii umsetzten konnten standen 2023 mit dem DATEV Challenge Roth der 70.3 WM in Lahti zwei weitere große Ereignisse auf dem Plan.

In dieser Saison suchte sich Mathias Klagenfurt als nächstes Highlight aus, einfach um wieder ein sehr gutes Rennen zu machen und sich bei guten Bedingungen evtl. nochmal über diese Distanz zu verbessern. 

Der Apfelland Triathlon als Generalprobe lief schon hervorragend. Mathias belegte dort Platz 47 Gesamt und Platz 2 in seiner Altersklasse. Die Form stimmte, Klagenfurt konnte kommen.

Im Vorfeld sprachen wir nicht wirklich über das Ziel einer erneuten Qualifikation für Hawaii, bei Mathias‘ Leistungsfähigkeit ist es allerdings immer im Bereich des möglichen, dass es passieren kann.

Als nicht ganz so begnadeter Schwimmer, muss Mathias das Feld seiner AK-Mitbewerber immer erst von hinten aufrollen und das ist natürlich immer etwas mühsam.

Geduld zahlt sich letzten Endes aber immer aus und mit einem konstant schnellen Marathon und einer starken Mentalleistung konnte Mathias sich am Ende wieder auf Rang 8 seiner Altersklasse schieben.

Eigentlich wollte Mathias gar nicht bis zum Folgetag und der Qualivergabe bleiben, die Arbeit rufte. Ich meinte aber, es solle mal lieber noch dortbleiben. Es gab zwar nur 7 Plätze in der Altersklasse, aber als erster Nachrücker hat man immer eine gute Chance noch einen Platz abzubekommen. So war es auch und Mathias darf nun ungeplant und unverhofft da zweite Mal die Koffer packen und gen Kona fliegen.

Herzlichen Glückwunsch Mathias, ich bin sehr stolz auf Dich!:)

Mathias Burgstaller nach dem Zieleinlauf des Ironman Klagefurt 2024

Hier Mathias‘ Rennbericht:

Apfelland Triathlon:

Als Vorbereitungsrennen für den IM Austria Klagenfurt stand 4 Wochen zuvor am Pfingstsonntag die MD beim Apfelland Triathlon am Stubenbergsee nahe Graz auf dem Programm. Die Veranstaltung über das ganze Wochenende mit Seecrossing, Sprint und OD und natürlich der MD war hervorragend organisiert. Es gab eine Ausstellermesse, wie bei einem IM und über den Ausrichter OmniBiotic bekamen wir VIP-Pässe, die den Zugang für meine Familie zur VIP-Tribüne mit Catering und allem PiPaPo ermöglichten – die Kinder fühlten sich dadurch natürlich wie die Ober-Promis. Beim Rennen selbst gab es nach dem Start der Profi-Männer und 5 Minuten später Profi-Frauen durch den Massenstart der ca 600 Teilnehmer ein ziemlich „lebhaftes“ Schwimmen und ich fand keinen richtigen Rhythmus, so dass mein Blick auf die Uhr beim Schwimmausstieg eher skeptisch war. Umso überraschter war ich, als ich da meine bisher beste Schwimmzeit von 30:45 Min stehen sah. In der Wechselzone kam ich schlecht aus den Beinen vom Neo. Da hat es sich wohl gerächt, dass ich dieses Jahr noch kein Training im Freiwasser bzw. mit Neo gemacht habe. Aber auch das habe ich dann geschafft und am Rad ging es von Anfang an recht gut und ich hatte auch wieder meine Wattwerte dastehen. Bei der Vorbelastung am Samstag ließ sich nämlich der Wattmesser nicht mit dem Tacho koppeln und ich musste nach Gefühl fahren. Das konnte ich aber Samstag noch beheben. Also habe ich beim Rennen versucht, kontrolliert meine Bereiche einzuhalten und an den Anstiegen möglichst nicht zu sehr zu drücken. Ich konnte dabei ein ganz ordentliches Tempo halten wobei ich immer drauf geachtet habe, nicht zu überpacen. So ging es dann zum zweiten Wechsel und beim Start auf die Laufstrecke bekam ich die Info, dass ich auf Platz 2 in der AK liege. Die Pacevorgaben von Matthias fürs Laufen waren mir vorab schon etwas zu defensiv, aber mit dieser Info musste ich natürlich erst recht etwas mehr investieren. Ich habe mich die ersten beiden Runden gezwungen, nicht über 4:10/min zu gehen und die Gedanken an die Platzierung komplett auszublenden. Dann wurde es eh wärmer und die Beine wurden zusehends schwerer bzw. die Oberschenkelrückseite hat wieder etwas zugemacht. Ich konnte das Tempo nicht mehr ganz aufrecht erhalten und war dann letztlich froh, dass ich mit gesamt 4:12/min durchgekommen bin. Vor dem Rennen hätte ich mir zwar eher einen Laufsplit zwischen 4:00 und 4:05 ausgemalt, aber das waren wohl die hm auf der Radstrecke. Es hat jedenfalls für Platz 2 in der AK und Platz 47 gesamt gereicht. (wobei die ersten 16 ausschließlich Profis waren, dazu noch 1 Pro und 6 Profifrauen) Für mich ein zusätzlicher Motivationsbooster und eine schöne Bestätigung des guten Gefühls der letzten Wochen. So kann Klagenfurt kommen und die Chancen auf ein weiteres gutes Ergebnis stehen nicht schlecht.

 

Ironman Klagenfurt:

Leider passierte ausgerechnet in der Raceweek das, wovon ich dieses Jahr die komplette Vorbereitung weitestgehend verschont geblieben bin. Es bahnte sich ab Mittwoch ein leichter Infekt an. Zum Verrücktwerden!!! Natürlich habe ich dann alles probiert um mich zu schonen und nach einem kurzen Feedback von Matthias cancelte ich am Freitag das Schwimmen. Da mir sein Argument mit der langen Schwimmpause seit Montag aber so einleuchtend erschien, machte ich am Samstag die Vorbelastung in allen 3 Disziplinen. Aber alles betont locker. Es wurde ab Freitag auch schon wieder jeden Tag besser, aber vom Gefühl her hätten mir noch 2 Tage gefehlt um wirklich topfit am Start zu stehen.

 

In der Nacht vor dem Rennen konnte ich wieder mal fast gar nichts schlafen. Mittlerweile kenne ich das aber und rede mir immer ein, dass die Nacht vorher eh viel wichtiger ist. Also so what 😉Zu meiner großen Überraschung hat es morgens in Strömen geregnet. Glücklicherweise habe ich beim Check-In die Schaltung und Umwerfer alle schön mit Tüten eingepackt, damit mir nicht wieder so ein Drama passiert, wie in Zell am See.

 

Beim Schwimmen habe ich mich in der ersten Welle unter 1h etwas weiter hinten hingestellt und den Rat von Trainingspartner Schos Birkeneder befolgt, mich aus dem Getümmel zu halten. Also bin ich auf dem See immer ganz rechts von der Hauptgruppe geschwommen. Bei der zweiten Wendeboje bei eigentlich 1700m kam bei meiner Uhr genau der Alarm für 1900m – na toll auf die erste Hälfte schon 200m zu viel geschwommen. Im Lendkanal war dann das Getümmel doch nicht so schlimm, wie befürchtet und als große Überraschung war ich auch schon kurz vorm Ausstieg, als die Garmin die 3800m signalisiert hat. Die Schwimmzeit deckt sich nahezu mit meiner Quali in FFM vor 2 Jahren, aber mir kam es deutlich entspannter und kontrollierter vor.

 

Der Weg zur Wechselzone ist in Klagenfurt ewig weit und ich war eben noch skeptisch wegen meiner Verfassung. Auf der ersten Radrunde war es absolut unmöglich, nicht im Windschatten zu fahren. Die Gruppen waren riesig und jedesmal, wenn ich den Abstand einhalten wollte, sind zwei andere da eingeschert. So ging die erste Runde noch recht gut und ich war nach fast genau 2,5h wieder am Wendepunkt. Ab dann kam wieder stärkerer Regen auf und wie auf einen Schlag war auch die Gruppe weg. Ich habe es dann nicht riskiert, mit Gewalt nachzupressen, weil die Kraft schon merklich nachgelassen hat. Also bin ich eben für mich selber gefahren und während ich 240-270 Watt getreten habe, hörte ich ständig den Freilauf vom Typen hinter mir. Ich habe mich ein paarmal umgedreht und ihn aufgefordert, auch mal was zu arbeiten. Da hat er mich nur angegrinst. Ich hab dann einfach versucht, da keine Energie reinzulegen und bin mein Ding weitergefahren, kontinuierlich mit Salz und Energie versorgt und probiert, noch einigermaßen Tempo zu behalten. Leider war dann die zweite Runde doch ein ganzes Stück langsamer.

 

Beim Wechsel zum Laufen konnte ich mich selber gar nicht einschätzen und hatte eher kein so gutes Gefühl. Ich hab mir eher einen ähnlichen Verlauf, wie letztes Jahr in Roth erwartet, wo es ab der Hälfte richtig hart wurde und das Tempo massiv eingebrochen ist. Die ersten ca 10 km bin ich dann mit meinem eigentlich insgesamt geplanten Tempo von 4:30 gelaufen. Bis zum HM wurde es dann etwas langsamer und ab dann habe ich mich auf etwa 4:45 eingependelt. Ich bekam in T2 die Info, dass ich auf Platz 18 liege. Und in der Folge bei den Durchläufen beim Strandpark auf 16 und später 12. Ich sah also wieder einmal, dass ich mit einem konstanten Marathon einige Mitbewerber einsammeln könnte. Der befürchtete Einbruch blieb aus, obwohl ich die letzten 16 km buchstäblich auf dem Zahnfleisch daher kam und immer genau an der Krampfschwelle gelaufen bin. Aber ich habe mich an die Worte von Matthias erinnert, dass es drauf an kommt im Kopf stark und hart genug zu sein. Mit diesem mindset gelang dann ein Marathon, der mit 3:18:35h meine zweitbeste Marathonzeit darstellt und nur 1 Minute langsamer war, als 2022 beim IM Frankfurt. Insgesamt reichte es durch die bei meinen „Schwimmkünsten“ unvermeidliche und mittlerweile gewohnte Aufholjagd zu der erhofften Topten-Platzierung in der wieder recht stark besetzten AK 45.

 

Also trafen wir die Entscheidung, doch noch eine Nacht zu bleiben und die Slotvergabe abzuwarten. Erst beim Registrieren vor der Siegerehrung lag dann die Liste aus, wo die 7 Slots draufstanden. Also eine relativ sichere Angelegenheit bei Platz 8. Aber man hat ja schon Pferde kotzen sehen. Es ist gut gegangen und ich habe den nächsten Kona-Start, wenn auch deutlich früher als geplant. 😉

 

 

 

Mathias Burgstaller

Matthias Burgstaller auf dem 2ten Platz beim Apfelland Triathlon 2024

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