Nach Ihrem AK-Sieg am Schliersee vor zwei Wochen, hätte Simone Bayer nichts dagegen gehabt, bei der Chiemsee Mitteldistanz auch wieder auf dem Podest zu landen… 45 Sekunden sollten am Ende fehlen…
Der Morgen ging nervös los… ich wurde aber immer ruhiger je näher wir uns Chieming näherten. Auch als ich den aufgewühlten See sah blieb ich ruhig.
Dann endlich Startschuss! Ein Kanonenschlag! So laut, so habe ich mir sagen lassen, dass ein Athlet vor Schreck nach wenigen Zügen das Schwimmen abbrechen musste. Der arme Kerl, ich hoffe er ist über diesen „Rennverlauf“ nicht zu sehr enttäuscht… Es gibt im Triathlon nichts, was es nicht gibt 😉
Die ersten 1000m ging es frontal gegen die Wellen, dann Rechtskurve und schräg zurück, was für die „Linksatmer“ nicht ohne Wasserschlucken ablief, zum Glück atme ich lieber rechts… Die Orientierung war durch die Wellen schwierig und man lief Gefahr die falschen Bojen anzusteuern. Nach 38 Minuten stieg ich aus dem Wasser und wenn Garmin richtig gemessen hat, waren es 2200m, damit kann ich zufrieden sein.
Ich hopste so schnell wies ging, aufs Rad und freute mich wie ein Schnitzel auf die wunderschöne Strecke. Die ging recht locker los, ideal zum Einrollen, dann folgten der ein oder andere kurze Anstieg und tolle, ungefährliche Abfahrten. Die Strecke hat aber ihre Tücken. Denn man läuft Gefahr die Hügel auf dem großen Blatt wegzudrücken und schnell einzugehen. Ich versuchte genau das zu vermeiden und nahm die Anstiege gemäßigt, vielleicht etwas zu konservativ, denn die 45 Sekunden, die mir für Platz 3 fehlten, liegen definitiv auf der Radstrecke rum ;-)…
Nach gut 80 km und 2:40 Stunden konnte ich mich nicht wirklich aufs Laufen freuen. Die Sonne brannte runter und nach knapp 2 km wartete ein fieser Anstieg, den wir viermal hoch mussten. Ich merkte aber schnell, dass ich im Verhältnis zu vielen anderen Athleten noch ganz gut vorankam und viele überholen konnte. Auf der vorletzten Runde überholte ich eine Athletin aus Österreich, die eigentlich richtig schnell aussah. Schnell klärten wir, dass sie ihre letzte Runde absolvierte. Ich feuerte sie an sich an meine Fersen zu heften und erhöhte das Tempo. Sie hängte sich rein und strahlte „Du hoscht a super pace!“. Das war genial und ich habe ganz vergessen, dass es sch…-heiß war und der Course kaum einen ebenen Meter hatte. Als das Mädel in den Zielkanal abbog, bekam ich einen ordentlichen Klaps von ihr und beflügelt ging’s dann auf die letzten 5 km. Im Ziel empfingen mich Veranstalter und zwei Moderatoren, als wäre ich eine der ersten! Es war richtig toll, wie beim Schliersee Alpentriathlon. Beide Rennen kann ich sehr empfehlen! Der Dank geht wieder einmal an Matthias. Er hat mir wieder einmal die richtige Dosis Training mit einem perfekten Schuss Spaß verpasst hat. Und ab jetzt volle Konzentration auf den http://www.otilloswimrun.se/ ! Es sind nur noch wenige Wochen bis zum 7.9.15. Spannung steigt! Euch weiterhin eine tolle Saison J
Simone Bayer