Ihr seid vielleicht verwundert, weshalb so wenig Einträge auf meinem Blog zu finden sind im 2016. Der eine oder andere hat dann vielleicht noch in den Resultaten nachgeschaut und da standen am Ende zwei DNF. Das ist doch eher selten zu finden bei mir. Hier nun ein kurzer Rückblick, was den alles ging – oder eben nicht ging.
Die Saison startete sehr vielversprechend. Schon über Silvester waren Gisela und ich an der Wärme in Fuerteventura für einen ersten intensiven Trainingsblock (inkl. einem 100x100m-Swim am 1. Januar). Neben dem normalen Training folgte ein weiterer Tri-Camp-Trip nach Mallorca, wiederum als Guide bei Hannes Hawaii Tours.
Der erste grosse Wettkampf folgte bereits Anfangs Mai bei der Half-Challenge in Lissabon – und Bähm! – gleich ein 3. Platz in einem heftigen Rennen, dass von Kälte, Wind und Regen geprägt war. Toll, so kanns weiter gehen, dachte ich mir.
Der zweite Streich folgte sogleich Ende Juni beim Rothsee-Triathlon (in der Nähe von Roth/D), wo ich eigentlich ein Heimrennen bei meinem Trainer Matthias Fritsch absolvierte. Dort verpasste ich in einem wunderschönen Rennen über die olympische Distanz das Podest knapp und wurde 4. Es lief aber noch alles nach Plan.
Im Juli folgte dann die Familienstaffel bei der Challenge Roth mit unserer internen Familienwette, die ich knapp für mich entschied.
Der erste Tiefpunkt folgte Ende August beim Allgäu-Tri über die olympische Distanz. Auf dem Rad geschah es auf der regennassen Strasse in einer steilen Abfahrt: Schlagloch übersehen, Hände vom Lenker gerissen und Salto vorwärts mit unsanfter Landung auf dem Asphalt. Sturz wäre eigentlich glimpflich verlaufen, wenn ich nicht mit dem linken Unterschenkel an der hinteren Flaschenhalterung hängen geblieben wäre und mir eine ca. 20cm lange tiefe Wunde unterhalb der Wade ins Bein riss. So gings direkt ins Spital, wo sogleich genäht wurde. Im Anschluss bekam ich zwei Wochen Beinschiene verordnet und knapp ein Monat fast kein Training. Auch die Europameisterschaft über die Mitteldistanz bei der Challenge Walchsee konnte ich bloss vom Strassenrand aus verfolgen und dafür umso mehr fanen für Gisela und andere Freunde.
Nicht den Kopf hängen lassen, hab ich mir da gedacht. Es sind noch gut 3 Monate bis zum Hauptwettkampf, dem Ironman Cozumel. Mit intensiver Aufbauarbeit und einem weiteren Trainingscamp Ende Oktober für 9 Tage in Lanzarote brachte ich meine Form auf Vordermann. Zusätzlich stand noch ein Test Mitte Oktober bei der Half Challenge in Peguera/Mallorca auf dem Programm. Dieser verlief recht vielversprechend und gab mir Mut und Selbstvertrauen für Cozumel.
Ende November war es dann soweit – das Saisonhighlight auf der mexikanischen Karibikinsel Cozumel. Schon von der Umgebung her ein Paradies. Und auch die Ironman-Organisation war sehr untypisch mexikanisch – nämlich top organisiert. Und dank Hannes, dem Chef von Hannes Hawaii Tours, welcher die Reiseleitung machte, war für alles gesorgt und wir konnten nur geniessen. Eine Woche vor dem Rennen war Anreise und Angwöhnen ans Klima angesagt. Ich fühlte mich sehr wohl und freute mich auf das Rennen.
Sonntag, 27. November hiess es morgens um 07:30 Uhr start frei. Schwimmen im karibischen Meer war als solches schon ein Highlight (super Sicht, sehr warm). Bereits nach 58min konnte ich dem Traum entsteigen und stieg voll motiviert aufs Rad. Dabei entstand auch das obige Foto, welches Symbolisch für meine Freude und Begeisterung am Triathlon steht. Ebenso zeigt es die gute Freundschaft von Hannes und seine Leidenschaft für den Triathlonsport. Leider gab ich zu viel Gas auf dem Rad (verliess mich wohl zu fest auf den Wattmesser) und war nach 1 1/2 von 3 Runden plötzlich komplett leer in den Beinen. Ich versuchte noch, locker weiterzuradeln und hoffte, dass sich der Körper erholt. Aber es ging nix mehr. So gab ich das Rennen nach zwei Runden auf dem Rad komplett entkräftet auf. Dafür hatte ich danach genügend Zeit, Gisela anzufeuern, welche ein Traumrennen ablieferte und über 40min unter ihrer letztjährigen Bestzeit in Frankfurt lag. Gratulation an dieser Stelle zu ihrem 5. Platz.
Über alles gesehen war es eine eher durchzogene Saison. Aber man kann nicht immer ein solches Jahr wie das vergangene 2015 haben. Es wird aber aufwärts gehen und ich bin jetzt schon motiviert auf das Schweizer Double nächstes Jahr. Hab mich bereits für den Ironman 70.3 in Rapperswil und den Ironman Switzerland in Zürich angemeldet und möchte euch dort zeigen, was alles in mir steckt. Ich hoffe, ihr drückt mir alle die Daumen.
In der Zwischenzeit wünsche ich euch allen ganz schöne Festtage und einen guten Rutsch ins 2017.
Walter Reichmuth