Für Andreas Bode wurde vergangenes Wochenende ein Traum wahr, der Start bei der Ironman Weltmeisterschaft in Kailua Kona auf Hawaii.
Seit einen Jahr stand die Qualifikation dafür fest und seit Anfang November arbeiteten wir auf dieses Ziel hin.
Mit den den beiden 70.3 Wettkämpfen auf Mallorca und Maryland setzten wir im Frühjahr schon zwei kleine Höhepunkte, mit großem Erfolg. In Maryland stand Andreas bereits ganz oben auf dem Treppchen seiner Altersklasse. Die Formentwicklung passte.
Um bis Mitte Oktober durchzuhalten, nahmen wir bis Anfang Juli noch einmal etwas raus, um dann wieder Fahrt aufzunehmen.
Der letzte Formtest beim Kölntriathlon Anfang September endete auch sehr erfreulich auf Rang 1 seiner Altersklasse und so konnte Andreas mit zuversicht zwei Wochen vor dem Wettkampf in den Flieger steigen und Richtung Hawaii aufbrechen.
Gut akklimatisiert ging es dann vergangenen Samstag mit dem Startschuss der Agegouper auch für Andreas auf die Reise.
Unser Wettkampfplan ging sehr gut auf, beim Radfahren möglichst viele Körner sparen, um dann im Backofen des Queen K Highway und dem Natural Energy Lab noch ausreichend Körner zu haben, um ordentlich durchlaufen zu können.
Genauso lief es dann auch und am Ende überquerte Andreas als 18ter seiner Altersklasse das Ziel auf dem Alii Drive.
Herzlichen Glückwunsch Andreas, ich freue mich sehr für Dich und bin sehr stolz auf Deine Leistung der gesamten Saison!!! 🙂
Hier Andreas‘ Reisebericht:
Aloha aus Kailua-Kona
Am 13. Oktober war es endlich soweit. Um 7:05 Uhr fiel der Startschuss zur 40. Ironman Worldchampionship – und ich durfte dabei sein und mit rund 2500 anderen Athleten an den Start gehen. Ein Jahr Vorbereitung um genau an diesem Tag eine beste Leistung abzurufen. Intensive Trainingseinheiten und Vorbereitungswettkämpfe standen auf dem Plan. Matthias wusste was für mich richtig ist und was ich besser lassen sollte. Wir hatten einen Plan…
Zwei Wochen vor dem Renntag bin ich auf Kona gelandet und konnte die ersten Eindrücke sammeln und mich langsam an das Klima und die Bedingungen anpassen. Es ist schon heiß auf Big Island, sehr heiß…und es ist windig, sehr windig. Bei den ersten Trainingskilometern steigt der Respekt vor dem Rennen. Alles ist irgendwie anders. Man schwitzt schon dann, wenn man nur ein Wasserglas zum Mund führt. Aber ok, es ist für alle das Selbe und wir wollen doch alle hier starten, oder? Die Insel berauscht einem mit einem speziellen Spirit „Aloha – you have to feel it“. In der Woche vor dem Rennen ist dann Schaulaufen angesagt, Schwimmen am Dig me Beach, Laufen auf dem Alii Drive und Radfahren Richtung Hawi. Man sollte davon nicht zu viel mitmachen, sich ausruhen und die wunderbare Landschaft und den Ocean genießen.
Bike Check-in, Wechselzone – alles ist bestens organisiert. Am Race Day geht es dann so weiter. Um 5 Uhr nach einer guten Nacht ging es in die Wechselzone, ab zum Bodymarking und dann das Bike richten. Der Schwimmstart im Pazifik ist schon etwas besonderes, man fühlt sich nach ein paar Metern wie in einer Waschmaschine. Jeder hat seinen Platz…und diesen kann man auch schlecht verlassen. Also Ruhe bewahren und mitschwimmen. Nach 1:12 Std bin ich dann als 17. meiner AK aus dem Wasser gestiegen und in die Wechselzone.
Auf dem Rad etwas verhaltener begonnen und mich an die Bedingungen des Rennen angepasst. Nach kurzer Runde in Kailua ging es dann auf den berüchtigten Queen K Highway nach Hawi zum Wendepunkt. Das Wetter meinte es gut und die starken Gegenwinde blieben weitgehend aus. Dafür war es drückend heiß und ziemlich feucht. Über den Wendepunkt und rund 1700 Höhenmeter bin ich nach 5:44 Std in der T2 als 31. angekommen.
Für den Lauf hatte ich mir eine Menge vorgenommen. Mit Matthias war abgestimmt, auf dem Rad nicht alle Kraft zu lassen und beim Lauf dann die „Kollegen“ einzusammeln. Die Laufstrecke ist mental eine echte Herausforderung. Es geht halt eben nach den ersten gut 10 km nur noch durch die Einöde des Highways und durch das Natural Energy Lab. Dabei sind auch noch 300 Höhenmeter zu verarbeiten. Und wenn dann die Hitze die letzten Reserven aus dem Körper herausholt, wird es am Ende dich richtig zäh. An jeder Versorgungsstelle – und davon gibt es wirklich genügend – gilt es sich optimal zu kühlen und zu trinken. Die letzten zwei Kilometer sind dann ein echtes Highlight. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich auf den 18 Platz in der AK vorgelaufen.
Die Stimmung an der Finish Line dringt zu einem durch, man biegt noch drei mal ab und ist wieder am Meer…durch den Zielkanal und dann nach 11:25 Std. die Worte „You are an Ironman“. Emotionen pur, ich denke es wird unvergesslich sein.
Die gute Vorbereitung und Rennabstimmung mit Matthias ist voll aufgegangen – „Mahalo und Aloha“!
Andreas Bode